Das
jährliche Fotoshooting für die Seidls-Ahnengalerie war beendet, nun ging es
für die verbliebenen 9 Seidls darum, dem Chrisi die Trophäe des Darts-Champs
beim 2. Darts-Contest zu entreißen.
Für eine hochstehende Veranstaltung wurden gemäß den Regulaturen der IDA
(International Darts Association mit Sitz in Edinburgh) im Vereinslokal
dafür einige Vorkehrungen getroffen. Die Pfeile wurden gespitzt, der Scheibe
wurde elektronisches Licht eingehaucht, die Aschenbecher wurden
bereitgestellt und die Biere standen gekühlt parat.
Nun ging es zur Auslosung. Drei Gruppen zu je drei Spieler wurden
eingeteilt, die jeweiligen Gruppensieger nach den drei Durchgängen (gezählt
nach Siegen pro Durchgang) standen in der Finalrunde. Gespielt wurde von 301
ohne Double- oder Triple-Out.
In der Eröffnungsgruppe war bereits Vorjahresbronzemedaillist Langes an der
Reihe. Als Gegner wurden Quaxi und Trösler gelost. Und unser Trösler war es
auch, der für die erste Überraschung an diesem Abend sorgte. Mit
unbestechlicher Technik katapultierte er die Pfeilchen aus seinem
Handgelenk, als hätte er seinen Lebtag noch nichts anderes gemacht. Im 1.
Durchgang dieser Gruppe deklassierte er seine Kontrahenten ziemlich
deutlich, lachte sich demnach ins Fäustchen und ging mit einem fröhlichen
Liedchen auf den Lippen mit breitem Brüstl in den 2. Durchgang. Und siehe
da, mit einem Selbstvertrauen wie ein Bankräuber hielt er auch diesmal die
Partie bis zum letzten Wurf spannend und musste sich schließlich nur um
lausige 2 Pünktchen dem Langes geschlagen geben!
Jetzt war der Quaxi unter Druck geraten, nur ein deutlicher Sieg im
Abschlussdurchgang könnte ihm noch den Eintritt ins Finale gewähren. Während
Trösler nur danach trachten musste, nicht zu weit hinter dem Langes
zurückzufallen, konnte tatsächlich Quaxi ein paar Zaubertreffer mit seiner
gefürchteten Hammerwurfhand erzielen. Diese brachten ihm gar den Sieg im 3.
Turn ein, sodaß jeder der Dartler einmal gewinnen konnte. Nun hatte also die
niedrigere Punktzahl aller Durchgänge zu entscheiden, und da hatte
sensationell der Mann den Platz an der Sonne, den sie alle Sportgoofy
nennen: Trösler stand verdient im Finale!
In Gruppe 2 trat der Titelverteidiger aufs Parkett. Chrisi wollte seinen
Titel verteidigen und vorerst standen ihm da Bina und Loeff als
Gruppengegner im Weg. Und bereits in Durchgang 1 untermauerte er seine
Favoritenstellung und gewann die Auftaktpartie. Doch Loeff, der mit seiner
eigenen Pfeilgarnitur, sportlich verpackt im dunklen Etui, angetreten ist,
um den Gegner Mohres zu lehren, konterte mit ein paar 60ern im 2. Durchgang
und nahm Chrisi sogleich ganze 79 Punkte ab. Nur Bina war in dieser Gruppe
also noch sieg- aber noch nicht chancenlos. Da packte sie aber dann doch der
Ehrgeiz und warf den beiden Mandern die Pfeile nur so um die Ohren, dass
ihnen hören und sehen verging. Chrisi musste vorrangig danach trachten,
Loeff 22 Punkte abzuknöpfen, um bei der Gesamtpunktewertung zumindest vorne
zu bleiben, der Bina wars wurscht und so ballerte sie ihre Pfeile zum Sieg
im 3. Turn.
Wieder also musste nach drei verschiedenen Gewinnern die niedrigste
Punktezahl herhalten, und wieder musste ein Vorjahres-Medaillen-Sieger
vorzeitig die Finalrunde abschreiben. Loeff siegte 17 Punkte vor dem
Titelverteidiger, 25 vor Bina und stieg damit auf.
Die Gruppe 3 war irgendwie favoritenlos, Raphi, Bertl und Gertschi wollten
halt bloß ein besseres Resultat als im Vorjahr erzielen. Alle drei taten
sich zu Beginn mächtig schwer, die Pfeile auch dorthin zu treffen wo sie
hinzielten, am Besten machte es noch Raphi, die den 1. Durchgang für sich
entscheiden konnte. Bertl und Gertschi standen jetzt ein bissl wie
Schulbuben da, weil ihnen nicht wirklich viel gelungen war, und Raphi jetzt
als Favoritin fürs Finale galt. Im 2. Durchgang dann, als ob endlich das
Bierdoping greifen würde, schoss sich Gertschi in einen wahren Darts-Rausch,
gelangen ihm unglaubliche Treffer und schon nach wenigen Runden beendete er
mit einem deutlichen Vorsprung diese Partie. Ein Raunen ging durch die
Runde. Am allermeisten bei Gertschi selbst, aber er wollte sich nicht
anmerken lassen, dass da schon sehr viele Glückstreffer dabei waren. Wurscht.
Bertl war jetzt gefordert. Er brauchte unbedingt einen Sieg. Einen hohen
Sieg um Gertschi noch zu überholen. Und der dritte Durchgang war auch
dementsprechend thrillermäßig. Jeder der drei Spieler hatte die Möglichkeit
sich auf Null zu spielen. Aber wieder war es Gertschi, der damit mit 2
Siegen souverän in ein Überraschungsfinale einzog.
Die Finalrunde wurde nur auf 2 Durchgänge gespielt, ums spannender zu
machen.
Im Spiel um Gold standen also nun die Gladiatoren der kleinen Pfeilchen:
Trösler - der Sensationelle, Loeff – der Professionelle und Gertschi – die
Beamtenforelle!
Im 1. Durchgang konnte Trösler nicht an seine vorherigen Leistungen
anknüpfen und versemmelte so manchen Wurf ins Nirwana, während sich Loeff
und Gertschi um den Sieg duellierten. Am Schluss machte Gertschi mit einem
gezielten 13er Treffer den ersten Schritt zum Gesamtsieg. Loeff war nur um 9
Punkte geschlagen, Trösler tummelte sich noch bei 125. Im Abschlussdurchgang
war zwischen den beiden ersten noch alles offen. Doch plötzlich holte
Trösler wieder seine Zauberhand hervor und hämmerte die Pfitschipfeile
bravourös gegen die schon ziemlich ächzend hinundherschwankende Dartscheibe.
Loeff hatte diesmal mehr zu kämpfen, während Gertschi sein 19er-Programm
durchzog und auch die letzte Runde schnörkellos für sich entschied. Damit
konnte er vier von fünf möglichen Siegen erringen und holte sich den Titel
des Seidls-Darts-Contest-Champions 2008! Gratulation!
Silber ging an den Loeff, Trösler freute sich unbändig über Bronze.
Auch die anderen Plätze wurden noch ausgespielt, jeweils auf einen
Durchgang.
Platz 4 holte sich Raphi mit einem Sieg über den entthronten Chrisi und
Quaxi, und im unteren Play-Off gewann Bertl nach einer scheinbar endlosen
Partie, die niemand der drei Spieler zu beenden vermochte, noch knappest vor
Bina und Langes.
Trotz geringer Teilnehmeranzahl hat sich noch ein spannendes Turnier
entwickelt mit grandiosen Würfen, unglaublichen Ereignissen, phänomenalen
Patzern und mit einem souveränen Sieger, nämlich der Älteste im
Teilnehmerfeld. Ein Sieg der Routine ;-)
Gruppe 1
1. Trösler 1 Sieg (0 / 2 / 38) 40 P.
2. Quaxi 1 Sieg (78 / 22 / 0) 100 P.
3. Langes 1 Sieg (126 / 0 / 20) 146 P.
Gruppe 2
1. Loeff 1 Sieg (57 / 0 / 25) 82 P.
2. Chrisi 1 Sieg (0 / 79 / 19) 98 P.
3. Bina 1 Sieg (22 / 85 / 0) 107 P.
Gruppe 3
1. Gertschi 2 Siege (46 / 0 / 0) 46 P.
2. Raphi 1 Sieg (0 / 153 / 27) 180 P.
3. Bertl 0 Siege (6 / 97 / 11) 114 P.
Finalrunde
G O L D:
GERTSCHI 2 Siege
(0 / 0) 0
S I L B E R:
LOEFF 0 Siege (9 / 89) 98
B R O N Z E:
TRÖSLER
0 Siege (125 / 22) 147
Mittleres Play Off: Unteres Play Off:
4. Raphi 0 7. Bertl
0
5. Chrisi 10 8. Bina 3
6. Quaxi 35 9. Langes 4 |