Zum
diesjährigen Kegelchampionat am Faschingssamstag in der unter den wahren
Kegelprofis berüchtigten Kegelarena in der Jubihalle (links neben der
Sportwartpudl) traf sich das „dreckige Dutzend“, um den heurigen „Master of
the Kegelkugel“ zu eruieren.
Schon traditionell in den Annalen der Seidls verankert ist der Spielablauf:
zuerst in die Vollen, dann folgt Abräumen und als Dessert „Steirisch“; und
das ganze zweimal – aber eingefleischte Seidls wissen das ja.
Auch die beiden Titelverteidiger Loeff und Eva traten an, um den Titel
erfolgreich gegen eine hungrige Schar Herausforderer zu verteidigen.
Und weil ja grad der Fasching seinem Höhepunkte zusteuerte, waren auch
beinah alle Beteiligten aufs Lustigste verkleidet, maskiert oder rausgeputzt
– je nach dem.
Auf der linken Bahn strengten sich die Herren an, Loeff eröffnete das
Spektakel. Und der Titelverteidiger, verkleidet als Dr. Brinkmann, wollte es
offensichtlich schon zu Beginn wissen und schleuderte mit links ein Kranzerl
hin! O Pardautz, da schien einer in Form zu sein… Auf höchstem Niveau ging
es auch weiter. Als dann Langes innerhalb seiner ersten Runde gleich zwei
Kränze und ein Schweinderl schob, brannte die Bahn. Und als auch der Michl,
eingehüllt in feinen Kapitänszwirn (als Sascha Hehn??), seinen Auftakt mit
einer Sau ergänzte, deuteten sich erste Favoriten an.
Doch sämtliche Buchmacherquoten standen nach dem 1. Abräumen wieder kopf.
Bis auf die Jungspunde Haumi und Quaxi blieben alle doch ein wenig in
Unform. Gar am hintersten Platz schlenderte der Bertl, ungünstigst maskiert
als grünes Marsmännchen mit Gummipratzen und Riesenzechen, seine Kugeln über
die Bahn. Das sollte sich beim Steirisch nicht viel ändern.
Hier kam wieder der Titelverteidiger ins Spiel, der als einziger der Herren
dreistellig wurde, und so den 1. Durchgang am Platz an der Sonne beendete.
Sollte es erstmals einem Menschen auf diesem Planeten gelingen, den Sieg bei
der Seidlskegel-WM erfolgreich zu verteidigen? Es knisterte auf Bahn 1.
Als Loeff beim zweiten Vollen 50 Kegel niederriss, und auch beim Abräumen
passable Lactatwerte auf die Bahn knallte, musste die Konkurrenz schon
mächtig ins Steirische scheiben, um den Faschings-Brinkmann noch abzufangen.
Beim 2. Abräumen aber, und auch das wissen eingefleischte Seidls, trat der
als Trix&Flix für Arme angezogene Gertschi ins Rampenlicht und siegte wieder
wie im Vorjahr in dieser Session mit beispiellosen 32 Punkten. Gratulation
dazu von meiner Seite ;-)
Dann die Finalrunde, die Loeff mit mäßigen 80 beendete, somit also doch noch
um die Goldmedaille zittern musste. Schon der nächste Kegler, Haumi, machte
es spannend, blieb aber mit 106 genau einen einzigen Punkt in der
Gesamtwertung hinten.
Die Ghostbusters Trösler und Quaxi, Marsianer Bertl und Abräumkaiser
Gertschi hatten einen ganz miesen Bezug zur Steiermark und spielten sich nur
die Plätze 5 – 8 aus. Die 4 hatten zusammen einen Wert von 135 erreicht.
Langes alleine erkegelte schon 119 und übernahm damit die Führung. Nur noch
unser Reservekapitän mit der transparenten Uniform konnte mit einer
Gewaltrunde Gold holen. 120 Punkte hätt er dazu gebraucht und dank zweier
dicken Schweinchen wurden es sogar 134!! (nur eins weniger als die erwähnten
4 Laienkegler).
Somit holte Michl nach zwei erfolglosen Versuchen in den Vorjahren erstmals
die Seidls-Kegel-Krone und verwies Langes auf Platz 2 und Titelverteidiger
Loeff ergatterte doch noch Bronze.
Vier Damen waren es, die in den Kegelhimmel zu kommen versuchten. Der zweite
Teil des Duos Trix&Flix für Arme (Eva), eine Ghostbusterin (Bina), eine
gschmeidige Matrosin (Maria) und ein kurzberocktes Teufelchen (Raphi).
Alle bliesen zum Angriff auf die Titelverteidigerin Eva, so groß wie heuer
war die Chance noch nie, Herrin der 9 Kegelmännchen zu werden.
Nach Runde 1 ging gleich Raphi mit einer gschobenen Sau in Führung, und
verteidigte diese auch nach dem Abräumen.
Doch die Titelverteidigerin ließ sich nicht beeindrucken, schlenderte ohne
Schuhe dafür mit wollernen Socken zur Bahn und knallte überlegenen Bestwert
beim Steirisch hin. Damit waren beide Vorjahressieger nach dem 1. Durchgang
wieder in Führung. A g´schobene Partie.
Für den 2. Durchgang war faschingshafte Spannung garantiert. Amazing! Wie
drüben bei den Mandern wars auch bei den Mädls bis zum Schluss, bis zum
letzten Schub gänsehauterzeugend!
Nachdem die Mädls dann insgesamt 240 mal die bunte Kugel zärtlich auf die
Bahn aufgelegt haben, mit behändem Schwung dann versuchten, so viele weiße
Männchen wie möglich dort vorne umzulegen, krönte sich noch die Bina mit
insgesamt 183 Punkten zur Kegel-Queen 2008! Knapp dahinter und das auch noch
ex aequo mit 174 errangen Raphi und Eva Silber und ebenfalls nur knapp
geschlagen Maria als Vierte mit 162.
Eine erstklassige Veranstaltung ging damit zu Ende.
Zur Siegerehrung Herren Platz 1 nahm unser Michl bereits gekonnt Stellung
ein, wollte den roten Teppich zur Pokalübergabe runterschreiten, da passiert
dem Moderator doch dieses Missgeschick, dass er den Langes zum Sieger kürte
– LeiLei!!
Dieser Kegelevent hätt sich mehr Teilnehmer verdient, trotzdem bedanken sich
die Veranstalter bei allen Anwesenden, die Zeugen historischer Triumphe,
großartiger Schubtechniken, krimimäßiger Aufholjagden und
fantastisch-kreativer Gschnaskostüme.
Gratulation nochmals den heurigen Siegern – und denkt dran: schon in 51
Wochen gibt’s Rache!
ERGEBNISSE:
DAMEN:
1. Bina (11 / 31 / 47 // 28 / 16 / 50) 183 (2 Sau)
2. Raphi (33 / 18 / 37 // 30 / 6 / 50) 174 (1 Sau)
2. Eva (24 / 15 / 59 // 27 / 9 / 40) 174
4. Maria (23 / 8 / 50 // 23 / 8 / 50) 162
HERREN:
1. Michl (53 / 7 / 83 // 53 / 14 / 134) 344 (3
Sau, 2 Kranzerl)
2. Langes (55 / 8 / 88 // 46 / 13 / 119) 329 (3 Sau, 3
Kranzerl)
3. Loeff (42 / 18 / 107 // 50 / 16 / 80) 313 (4 Sau, 1
Kranzerl)
4. Haumi (44 / 26 / 77 // 33 / 26 / 106) 312 (1 Sau)
5. Gertschi (38 / 17 / 53 // 44 / 32 / 43) 227 (1 Sau)
6. Quaxi (46 / 26 / 54 // 45 / 8 / 30) 209 (1 Sau, 1
Kranzerl)
7. Trösler (36 / 8 / 43 // 19 / 8 / 28) 142 (1 Sau)
8. Bertl
(39 / 6 / 18 // 28 / 7 / 34) 132
FAMILIENWERTUNG:
1. Bina + Langes (183 + 329) 512 (5 Sau, 3
Kranzerl)
2. Maria + Michl (162 + 344) 506 (3 Sau, 2
Kranzerl)
3. Raphi + Loeff (174 + 313) 487 (5 Sau, 1
Kranzerl)
4. Eva + Gertschi (174 + 227) 401 (1 Sau)
STATISTISCHES:
Säue: 17
Kranzerl: 7
Schübe total: 720
Punkte total: 2701
Schnitt 1: nur 3,75 Punkte pro Schub
Schnitt 2: alle 42,35 Schübe eine Sau
Schnitt 3: alle 102,86 Schübe ein Kranzerl |